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Der Gesamtentwässerungsplan (GEP) der Landeshauptstadt München bildet die Grundlage des Netzausbaus in der Landeshauptstadt. Aufgrund wasserrechtlicher Anforderungen und Fortschreibungen im technischen Regelwerk soll in den kommenden zwei Jahren ein neuer GEP erstellt werden, der gemäß Auflage des geltenden Wasserrechtsbescheides auch eine neue Schmutzfrachtsimulation umfasst.
In einem europaweiten Vergabeverfahren wurde die Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Dr.-Ing. Pecher und Partner Ingenieurgesellschaft mbH, München, und Dr. Pecher AG, Erkrath, ausgewählt. Diese Arbeitsgemeinschaft führt die hydrodynamischen Kanalnetz- und Schmutzfrachtberechnungen für das Kanalnetz der Stadt München mit rd. 2.400 km Gesamtkanallänge und einem Gesamtspeichervolumen von ca. 700.000 m³ durch und erstellt das Konzept für die kommunale Überflutungsvorsorge.
Mit der Überrechnung sollen die hydraulische Leistungsfähigkeit des Münchner Kanalnetzes überprüft und eventuelle hydraulische Defizite festgestellt werden; die Schmutzfrachtberechnung soll den Nachweis ausreichender Niederschlagswasserbehandlung nach Arbeitsblatt DWA A-102 (Teile 1 und 2, Dezember 2020) erbringen und ist Grundlage der Neubeantragung der Wasserrechte.
Das Kanalnetzmodell wird vollständig neu aufgestellt, mit einer sehr detaillierten Erfassung der Abwasserproduzenten, der Entwässerungsflächen und der Sonderbauwerke. Auch die Netzsteuerung der Speicherbauwerke wird abgebildet. Um möglichst realitätsnahe Berechnungsergebnisse zu erzielen, werden die Ergebnisse einer umfangreichen Niederschlag-Abfluss-Schmutzfracht-Messkampagne für die Kalibrierung des Niederschlag-Abflussmodells verwendet.
Mit einem großen positiven Echo in der Presse und den sozialen Medien ist im Januar 2023 eine neue Version der Starkregengefahrenkarte in Wuppertal veröffentlicht worden.
Die Dr. Pecher AG hat bereits im Jahr 2021 im Auftrag der WSW Energie & Wasser AG und der Stadt Wuppertal ein umfassendes Konzept zum Starkregenrisikomanagement gemäß der Förderrichtlinie in NRW abgeschlossen. Aktuell erfolgen im Rahmen weiterer Arbeiten konkrete Maßnahmenplanungen - u. a. für den Rückhalteraum Bornberg - sowie detaillierte Risikoanalysen und die Erstellung von Vorsorgekonzepten für gefährdete Gebäude.
Im Jahr 2022 wurden aufbauend auf den vorliegenden Modellen auch weitere Simulationsberechnungen durchgeführt. Dabei wurden weiterentwickelte Modellansätze genutzt, die es u. a. ermöglichen, mittlere Versickerungsverhältnisse und die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Gewässer in Wuppertal abzubilden.
Die Starkregengefahrenkarten in der Version 3.0 der aktuellen Anwendung wurden, wie z. B. auch in Paderborn, um eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Simulationen ergänzt. Die Darstellung kann in einem automatischen ebenso wie in einem interaktiven Modus erfolgen.
Aqua Urbanica, Graz
Urbanes Niederschlagswassermanagement
Barbara – auf diesen Namen wurde die Tunnelbohrmaschine feierlich getauft, welche die 3,2 km lange Weststrecke des Grubenwasserkanals Ibbenbüren vom Auslauf bis zum Mittelschacht vorantreibt. Die Namensgeberin ist die Schutzpatronin aller Bergleute.
Die nun getaufte Tunnelbohrmaschine hat einen Bohrdurchmesser von 4,80 m und ist die erste von zweien, die in den nächsten beiden Jahren den Grubenwasserkanal auf einer Länge von insgesamt 7,4 km auffahren werden. Eine zweite Tunnelbohrmaschine wird im Frühling nächsten Jahres in den aktuell im Bau befindlichen, dann 75 m tiefen Mittelschacht gelassen und sich dann von dort Richtung Osten durch das Erdreich graben.
Am 14.01.2023 ist nach kurzer schwerer Krankheit unser früherer Firmeninhaber und -lenker Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher verstorben. Bis zuletzt hat er als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dr. Pecher AG unser Unternehmen intensiv begleitet. Rolf Pecher war maßgeblich für die Entwicklung unseres Unternehmens verantwortlich, wobei ihm neben der fachlichen Expertise auch immer auch das Wohl seiner Mitarbeiter:innen am Herzen lag.
Mit Hilfe einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie sollen von der Dr. Pecher AG in den Stadtgebieten von Gelsenkirchen und Bochum urbane Notwasserwege und Flächen für eine multifunktionale Nutzung identifiziert werden. Die Analysen bilden dann die Grundlage zur konkreten Maßnahmenumsetzung, die zu einer Steigerung der Resilienz gegenüber Starkregenereignissen führen soll.
Notwasserwege dienen dazu, oberflächlich abfließendes Wasser durch Starkregen gezielt so abzuleiten und Möglichkeiten zur Rückhaltung auszunutzen, dass ein möglichst geringer Schaden verursacht wird.
Mit Hilfe einer makroskopischen Analyse wird zunächst stadtgebietsweit eine Potenzial- und Bedarfsanalyse durchgeführt, sodass über eine Potenzialkarte urbane Notwasserwege und multifunktionale Flächen identifiziert werden können. In einem zweiten Schritt sollen die Projekträume hinsichtlich der Entwicklung konzeptioneller Maßnahmen und deren Wirkungszusammenhänge vertieft analysiert werden (mikroskopische Analyse).
Die Dr. Pecher AG gehört in Deutschland zu den führenden Ingenieurunternehmen bei der Planung und Bauüberwachung von Abwasserkanälen und -leitungen in jeder Größenordnung. Seit beinahe 75 Jahren wurden unzählige Projekte realisiert. Seit 2006 erfolgen sämtliche Arbeiten unter Beachtung des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001.
Die Gütegemeinschaft Kanalbau engagiert sich seit 1988 in der Umsetzung der Gütesicherung RAL-GZ 961. Im Vordergrund stehen dabei die ständige Verbesserung von Abwasserleitungen und -kanälen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit sowie der Schutz der Öffentlichkeit vor einer Gefährdung durch unsachgemäße Arbeit. Die Dr. Pecher AG (damals noch Ingenieurbüro Dr.-Ing. Rolf Pecher) gehörte zu den Gründungsmitgliedern dieser Gütegemeinschaft und hat sich immer zu 100 Prozent mit den Qualitätsansprüchen der Gütegemeinschaft identifiziert.
Am 17. Oktober 2022 vollendet unser Vorsitzender des Aufsichtsrates, Herr Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher, sein 80. Lebensjahr.
Der Jubilar ist der Fachwelt besonders als ausgewiesener Experte für Siedlungsentwässerung und als früherer Vizepräsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) bekannt. Der in Pechbach (Sudetenland) geborene Rolf Pecher hat 1969 an der TU München promoviert und ist dafür im gleichen Jahr mit dem Karl-Imhoff-Preis der damaligen ATV ausgezeichnet worden. 1970 ist er in das Ingenieurbüro Lautrich in Düsseldorf eingetreten, welches er ab 1977 als alleiniger Inhaber unter seinem Namen führte, bevor er es im Rahmen einer Generationennachfolge 2004 in die Dr. Pecher AG überführte. Seitdem steht er dem Aufsichtsrat des Unternehmens vor.
Das Regenüberlaufbecken „RÜB Rutenbeck“ ist das größte Einzelbauwerk in Wuppertal und die letzte Regenwasserbehandlungsanlage vor der Kläranlage Buchenhofen. Es dient als Drossel- und Entlastungsbauwerk des Entlastungsammlers Wupper (ESW) und ist zentraler Baustein einer geplanten Verbundsteuerung der zuleitenden Verzweigungsbauwerke. Das Gesamtvolumen von RÜB und ESW beträgt dabei über 40.000 m³.
Bei Starkregen schlägt das Becken über den parallel zur Zulaufachse verlaufenden Klärüberlauf, welcher sich über die gesamte Längsseite des Beckens erstreckt, in Richtung der Wupper ab. Diese Anordnung des Klärüberlaufs zum tiefliegenden Zulauf birgt die Gefahr, dass sich je nach Zufluss Kurzschlussströmungen im Becken einstellen, die sowohl einen Rückhalt von absetzbaren, schwebenden als auch von schwimmenden Stoffen behindern könnten. Zudem entspricht die Konstruktion der Tauchwand vor dem Klärüberlauf nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik.
Mit Hilfe eines dreidimensionalen numerischen Simulationsmodells wurde die komplexe Durchströmungs- und Stofftransportcharakteristik des Regenüberlaufbeckens analysiert. Neben der qualitativen Bewertung der Durchströmungscharakteristik erfolgte eine quantitative Bewertung des Rückhaltes von absetzbaren, schwebenden und schwimmenden Stoffen in der Beckenkammer. Aktuell werden auf Grundlage dieser Ergebnisse Hinweise zur Optimierung der Zulaufgestaltung und der Tauchwandkonfiguration abgeleitet.
BEW-Seminar "Die Durchführung der Selbstüberwachungsverordnung (SüwVO Abw) für Industrie und Gewerbe", Essen / Online
Mit Vortrag von Stefan Kutsch